Dieses Blatt analysiert den Kapitaleinsatz in einem durchschnittlichen wallonischen Betrieb und geht dann detailliert auf die Rubriken der Aktiva und Passiva sowie deren Entwicklung ein. Diese Elemente werden als Gesamtwert sowie pro Flächen- oder Arbeitskräfteeinheit ausgedrückt. Diese Analyse beruht auf sämtlichen Ergebnissen aus dem Buchführungsnetz der Direktion für landwirtschaftliche Wirtschaftsanalyse [DAEA].
Der wallonische Betrieb setzt ein Kapital von fast 1,69 Millionen Euro ein. Der Wert des vom Landwirt eingesetzten Vermögens steigt stetig an, im letzten Jahrzehnt mit einer Rate von etwa 3,6 % pro Jahr, und erreicht 2022 etwas mehr als 800.000 €. Es ist anzumerken, dass dieser Anstieg nicht mit einer höheren Verschuldung zusammenhängt, die letztlich relativ stabil ist und bei 177.000 € liegt. Dies wirft jedoch das Problem der Übertragung und Übernahme dieser Betriebe mit immer höheren Aktiva auf.
Das vom wallonischen Betrieb eingesetzte Kapital wächst weiter und überschreitet 2022 die 1.685.300 €
2022 erreicht das durchschnittlich eingesetzte Kapital in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit gewerblichem Charakter in der Wallonie 1.685.300 €. Dieses Kapital stammte im Durchschnitt zu 52 % von Verpächtern und zu 48 % vom Landwirt. Die jeweiligen Anteile von Verpächter und Landwirt ändern sich im Laufe der Zeit relativ wenig. Erstere bringen vor allem Land und Gebäude ein.
Der kontinuierliche Anstieg des vom Betrieb eingesetzten Kapitals ist zum einen auf die zunehmende Betriebsgröße und zum anderen auf den steigenden Wert des Landes zurückzuführen.
Je nach der Betriebswirtschaftliche Ausrichtung [BWA] der Betriebe sind große Unterschiede zu beobachten. So setzen Betriebe, die Ackerbau und Rinderzucht kombinieren, ein Kapital von über 2.000.000 € ein, während ein auf Fleischrinder spezialisierter Betrieb ein Kapital von 1.120.000 € einsetzen wird. Häufig gilt: Je höher das Kapital, desto höher der Anteil der Verpächter.
Der Anstieg des wallonischen Betriebsvermögens ist ausschließlich auf den Anstieg der Landkomponente zurückzuführen
Im Jahr 2022 erreicht die durchschnittliche Summe der Aktiva eines wallonischen Betriebs 800.800 €. Mit beinahe 449.400 € entfielen fast 56 % davon auf das Land. Zum Vergleich: 2009 machte das Land weniger als 34 % des vom Landwirt eingesetzten Vermögens aus. Dieser Anstieg des Landanteils an den Vermögenswerten hängt vor allem mit dem kontinuierlichen Anstieg des Wertes eines Hektars Land zusammen. Die anderen Bestandteile der Aktiva wie Gebäude, Ausrüstung und Viehbestand entwickeln sich nur geringfügig.
Im Jahr 2022 erreicht der Erwerbstätige 520.000 € pro Arbeitskräfteeinheit oder 10.574 € pro Einheit der landwirtschaftlichen Nutzfläche [LNF]. Bezogen auf eine Arbeitskräfteeinheit beträgt der durchschnittliche jährliche Anstieg in den vergangenen zehn Jahren 4,6 %, während er pro Flächeneinheit 2,9 % beträgt. Der Wert der Güter, die der Landwirt einsetzen muss, steigt daher allmählich an, und er muss zudem mehr davon einsetzen.
Betrachtet man die Verteilung der Vermögenswerte nach der Betriebswirtschaftliche Ausrichtung [BWA] des Betriebs, so zeigen sich deutliche Unterschiede. Auf der Ebene der Betriebe mit Rinderhaltung macht der Viehbestand bei Fleischrindern einen großen Teil der Aktiva aus. Im Gegensatz dazu ist bei den Milchviehbetrieben zwar der Wert des Viehbestands geringer, die Aktiva in Gebäuden jedoch höher. Schließlich gibt es große Unterschiede bei der Komponente „Land“, die mit der im eigenen Besitz befindlichen Fläche und dem Wert des Landes zusammenhängen, der unter anderem von der landwirtschaftlichen Region abhängt. So sind die auf Ackerbau spezialisierten Betriebe, die hauptsächlich in der Lehmgebiet und der Sand und Lehmgebiet angesiedelt sind, mit einem höheren Bodenwert konfrontiert als beispielsweise die auf Fleischrinder spezialisierten Betriebe, die überwiegend in der Famenne oder in den Ardennen angesiedelt sind.
Die Höhe der Schulden hat sich seit 2010 kaum verändert, während die Gesamtverbindlichkeiten steigen, der Verschuldungsgrad hat sich also verringert
Im Jahr 2022 liegt die Verschuldung des wallonischen Betriebs bei ca. 177.000 EUR. Dieser Wert ist etwas höher als der Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre, der bei 160.000 EUR lag. Der Anstieg der Passiva ist grundsätzlich auf das Eigenkapital zurückzuführen, das derzeit 78 % der Passiva ausmacht. Dadurch verbesserte sich die Kreditwürdigkeit des wallonischen Betriebs im Vergleich zu Anfang der 2010er-Jahre, bzw. umgekehrt verringerte sich sein Verschuldungsgrad.
Betriebe, die auf Fleischrinder spezialisiert sind oder Ackerbau und Rinderhaltung kombinieren, haben einen deutlich niedrigeren Verschuldungsgrad als Betriebe anderer Betriebswirtschaftliche Ausrichtung [BWA]. Die „Sonstige“ BWA und Milchviehbetriebe haben den höchsten Verschuldungsgrad und absolut wertmäßig die höchste Verschuldung. Dieser Milchproduktionssektor hat sich stark umstrukturiert und viele Betriebe haben sich durch oftmals hohe Investitionen vergrößert. „Sonstige“ BWA umfasst Betriebe mit Körnerfressern, die eine recht teure Infrastruktur erfordern.
Table des matières
Hauptstadt
Anlage
Passiv