Dieses Faktenblatt befasst sich mit der Rentabilität eines auf Fleischvieh spezialisierten Biobetriebs. Im Anschluss an die Darstellung der Erträge und Kosten dieses Betriebs wird die Entwicklung des Bruttogewinns, des Bruttoüberschusses und des Einkommens in einem schrittweisen Verfahren analysiert. Jeder Rentabilitätsindikator wird mit den Ergebnissen, ausgedrückt pro Hektar, aller wallonischen Betriebe mit oder ohne biologischer Landwirtschaft verglichen. Die verwendeten Daten stammen aus dem Buchführungsnetz der Direktion für landwirtschaftliche Wirtschaftsanalyse [DAEA].

Ausgehend von einem Deckungsbeitrag von etwa 538 €/Rinder-GVE erzielt der auf Fleischrinder spezialisierte Biobetrieb einen Bruttoüberschuss von fast 1.036 €/Rinder-GVE und ein landwirtschaftliches Einkommen von über 43.000 € pro Familienarbeitskräfteeinheit. Nach einigen Jahren relativer Stabilität weisen diese Indikatoren dank höherer Erträge (hauptsächlich Beihilfen) und nahezu unveränderter Gesamtkosten steigende Werte auf.

Die Deckungsbeitrag des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs steigt 2023 an

Der Deckungsbeitrag spiegelt die Effizienz wider, mit der der Betrieb durch seine zugewiesenen Betriebskosten Erträge erwirtschaftet.

2023 beträgt der Deckungsbeitrag der auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebe 538 €/Rinder-GVE (682 €/Rinder-GVE, Arbeiten durch Dritte nicht in den Kosten enthalten). Dieser Wert liegt sehr deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der bei 429 €/Rinder-GVE liegt.

Ausgedrückt pro ha LNF beträgt der Deckungsbeitrag 505 €. Zum Vergleich: Der Deckungsbeitrag des durchschnittlichen wallonischen Standardbetriebs liegt 2023 über 1.500 €/ha LNF, also fast dreimal so hoch.

Berechnung der Deckungsbeitrag eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung der Deckungsbeitrag eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung der Deckungsbeitrag eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Prod. =  Erträge

MB = Deckungsbeitrag

Charg. op.  = Operative Kosten

Prod. =  Erträge

MB = Deckungsbeitrag

Charg. op.  = Operative Kosten

Entwicklung der Deckungsbeitrag des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung der Deckungsbeitrag des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung der Deckungsbeitrag des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

 

Der Bruttoüberschuss des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs verbessert sich, bleibt aber deutlich unter dem des wallonischen Betriebs

Der Bruttobetriebsüberschuss [BBÜ] ergibt sich aus der Subtraktion der tatsächlichen betrieblichen Kosten ohne Abschreibungen und Zinsen von den gesamten Erträgen aus den Tätigkeiten (ohne außerordentliche Erträge) und den wiederkehrenden Beihilfen. Er soll die Bezahlung der Familienarbeitskräfte und die Finanzierung von Investitionen ermöglichen.

Der Bruttoüberschuss des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs erreicht 2023 einen Wert von 1.036 €/Rinder-GVE. Der Durchschnitt der fünf vorangegangenen Jahre des Bruttoüberschusses dieses Betriebstyps erreicht einen Wert von 772 €/Rinder-GVE.

Während sich die Beihilfen früher im Laufe der Zeit langsam entwickelten, war bei der Entwicklung des Deckungsbeitrags und des BBÜ eine Parallelität zu beobachten. Während der Deckungsbeitrag im Jahr 2023 um 2 % wächst, steigt der Bruttoüberschuss um beachtliche 17 %. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg der Beihilfen und sonstigen Erträge zurückzuführen, zu denen insbesondere die 2023 ausgezahlten Entschädigungen für landwirtschaftliche Kalamitäten im Zusammenhang mit der Dürre von 2022 und die Öko-Regelungen gehören.

Drückt man diesen Bruttoüberschuss pro ha LNF aus, ergibt sich ein Wert von 972 €. Zum Vergleich: Dieser Wert entspricht drei Vierteln des durchschnittlichen Bruttoüberschusses eines typischen wallonischen Betriebs.

Berechnung des Bruttobetriebsüberschusses eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung des Bruttobetriebsüberschusses eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung des Bruttobetriebsüberschusses eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

MB = Deckungsbeitrag

EBE = Bruttobetriebsüberschuss

MB & Prod. = Deckungsbeitrag  und Erträge

Charg. str. = Strukturelle Kosten

MB = Deckungsbeitrag

EBE = Bruttobetriebsüberschuss

MB & Prod. = Deckungsbeitrag  und Erträge

Charg. str. = Strukturelle Kosten

Entwicklung des Bruttobetriebsüberschusses des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung des Bruttobetriebsüberschusses des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung des Bruttobetriebsüberschusses des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

 

Das Einkommen von auf Fleischrinder spezialisierten Biobetrieben entwickelt sich nach oben

Das landwirtschaftliche Einkommen oder Arbeitseinkommen und Familienkapital stellt die Differenz zwischen einerseits der Bewertung der gesamten betrieblichen Produktion und der sonstigen Erträge, ausgenommen Erträge außerordentlicher Art (Verkauf von Besitz usw.), und andererseits der Gesamtheit der tatsächlichen Kosten, ausgenommen außerordentliche Kosten, dar. Dieser Betrag dient dazu, die Arbeit der Nicht-Lohnabhängigen, d. h. der Landwirte selbst, und das in den Betrieb investierte Kapital zu entlohnen.

Was das Arbeitseinkommen betrifft, so ist es das wirtschaftliche Ergebnis des Betriebs, nachdem alle tatsächlichen Kosten (ohne Arbeitskraft) und die kalkulatorischen Kosten für das vom Landwirt im Betrieb eingesetzte Eigentumskapital (Nettopacht für Eigentumsland, Zinsen für eigenes Betriebskapital) abgedeckt wurden. Bei diesem Einkommen wird also angenommen, dass die Art der Entlohnung der Produktionsfaktoren (Land, Kapital und Arbeit) in allen Betrieben gleich ist. Es wird nicht zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden, nicht danach, ob jemand Eigentümer ist oder nicht, und nicht danach, ob jemand selbstständig oder abhängig beschäftigt ist. Das landwirtschaftliche Einkommen ist relevanter, wenn es um die individuelle Betriebsführung geht, während das Arbeitseinkommen es ermöglicht, die Betriebe in einen gemeinsamen Vergleichsmaßstab einzuordnen. Das Arbeitseinkommen erleichtert den Vergleich zwischen Betrieben (Pächter oder Eigentümer) und im Zeitverlauf (keine Auswirkungen von schwankenden Zinsen).

2023 steigt das landwirtschaftliche Einkommen der auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebe auf einen Wert von 783 €/Rinder-GVE, während das Arbeitseinkommen für dieselben Betriebe bei 607 €/Rinder-GVE liegt. Sowohl beim landwirtschaftlichen Einkommen als auch beim Arbeitseinkommen ist das Jahr 2023 besser als die vorherigen Jahre und auch besser als das bereits gute Jahr 2022.

Umgerechnet pro ha LNF betragen diese Einkommen 735 € und 569 €, also fast 90 % der von allen wallonischen Betrieben erzielten Werte.

Berechnung des Betriebseinkommens eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung des Betriebseinkommens eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

Berechnung des Betriebseinkommens eines auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs im Jahr 2023

EBE = Bruttobetriebsüberschuss

RA = Landwirtschaftliches Einkommen

RT = Einkommender Arbeit

Charg. = Kosten

EBE = Bruttobetriebsüberschuss

RA = Landwirtschaftliches Einkommen

RT = Einkommender Arbeit

Charg. = Kosten

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je Rinder-GVE

 

- Die Einkommen des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs erreichen die Werte des wallonischen Durchschnittsbetriebs.

Wenn man sich mit der individuellen Betriebsführung befasst, insbesondere mit den Familienarbeitskräften, dann ist das landwirtschaftliche Einkommen ein aussagekräftiger Indikator. Ihr Wert sollte in der Regel ausreichen, um eine Familienarbeitskräfteeinheit [FAKE] und das von ihr in den Betrieb eingebrachte Kapital zu entlohnen.

Es erreicht im Jahr 2023 für den auf Fleischrinder spezialisierten Biobetrieb einen Wert von 43.728 €/FAKE, der weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre von rund 30.500 €/FAKE liegt. Dieses Einkommen entspricht den 45.868 €/FAKE, die der wallonische Betrieb im Durchschnitt erzielt.

Zum anderen ist es ebenfalls interessant, das Arbeitseinkommen pro Gesamtarbeitskräfteeinheit [AKE] zu bestimmen. Dieser Wert gibt die Fähigkeit des Betriebs an, die angestellten und freiberuflichen Arbeitskräfte zu entlohnen, und bezieht die Entwicklung der Arbeitsleistung der Arbeitskräfte mit ein. Dieses Einkommen entspricht einem Bruttolohn, die Sozialabgaben müssen noch abgezogen werden. Es ermöglicht den Vergleich und die Beobachtung der Entwicklung der Fähigkeit von Betrieben, Arbeitskräfte zu entlohnen, indem sie in vergleichbare Situationen versetzt werden (Eigentümer oder nicht, fester Zinssatz).

Im Jahr 2023 erreicht dieses Arbeitseinkommen im Durchschnitt 33.344 €/AKE für den auf Fleischrinder spezialisierten Biobetrieb, besser als der Durchschnitt der vorherigen Jahre und ähnlich dem Arbeitseinkommen des wallonischen Musterbetriebs. Damit ist die Situation ähnlich wie im Katastrophenjahr 2016 und im Jahr 2018, als das Arbeitseinkommen der auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebe über dem wallonischen Durchschnitt lag. Von 2019 bis 2022 war das Einkommen dieser Betriebe hingegen niedriger als das des wallonischen Durchschnittsbetriebs.

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je AKE (Familie oder insgesamt)

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je AKE (Familie oder insgesamt)

Entwicklung des Bruttobetriebseinkommens des auf Fleischrinder spezialisierten Biobetriebs je AKE (Familie oder insgesamt)