Themenblätter
Hier finden Sie alle Themenblätter, die es ermöglichen, den Stand des Agrarsektors während eines Jahres und seine Entwicklung im Laufe der Zeit darzustellen.
Das Jahr 2022 zeichnet sich durch eine Rekordinflationsrate aus, die vor allem auf die Explosion der Energiepreise nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine zurückzuführen ist. Zusätzlich zu diesem Anstieg der Energiekosten und damit auch der Düngemittelkosten wirkt sich dieser Konflikt auf die Preise bestimmter Lebensmittel aus (explodierende Preise für Weizen, Milch und Zucker, was sich insbesondere auf den Sektor der Körnerfresser auswirkt).
Das Jahr 2022 zeichnet sich zudem durch ein Niederschlagsdefizit und hohe Temperaturen aus. Diese für bestimmte Kulturen wie Wintergetreide günstige Witterung war für den Maisanbau und insbesondere für die Weiden ungünstig. Während die Bedingungen im Frühjahr einen guten ersten Schnitt ermöglichten, beeinträchtigte die darauffolgende starke Trockenheit das Nachwachsen des Grases stark.
Die Struktur der wallonischen Betriebe zeigt auch 2022 noch eine gewisse Stabilität. Die wallonische Region ist nach wie vor überwiegend auf die Rinderproduktion ausgerichtet, auch wenn sich im Laufe der Zeit tendenziell spezialisierte Ackerbaubetriebe durchsetzen.
Im Jahr 2022 haben die Erlöse wallonischer Betriebe eine sehr positive Entwicklung erfahren, die im Jahr 2020 begann. Zu diesem Anstieg tragen vor allem Erlöse aus Milch, Zucker und Getreide bei. Auch die Erlöse aus Rindfleisch nehmen zu, allerdings in geringerem Umfang.
Allerdings steigen die Kosten deutlicher als im Jahr 2021. Dies gilt insbesondere für Energie, Stickstoffdünger und Viehfutter.
Auf dieser Grundlage steigen die Wirtschaftsindikatoren Bruttogewinnspanne, Bruttoüberschuss und Einkommen. Die Einkommen pro ha landwirtschaftlicher Nutzfläche [LNF] sind damit die höchsten der letzten zehn Jahre. Diese Entwicklung ist vor allem bei Betrieben mit Milchrindern und/oder handelsfähigen Kulturen zu beobachten.
Das Arbeitseinkommen pro Arbeitskräfteeinheit beträgt im Jahr 2022 96 % des vergleichbaren Einkommens, das heißt dem durchschnittlichen Bruttolohn belgischer nicht-landwirtschaftlicher Arbeitnehmer, einschließlich des 13. Monatslohns und des Urlaubsgelds. Ein solches Verhältnis wurde seit den 1990er-Jahren nicht mehr beobachtet.
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